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Das nennt man Glück

Autor
Franz, Cornelia

Das nennt man Glück

Untertitel
Illustriert von Meike Töpperwien. Ab 8 Jahre
Beschreibung

Mama, Papa, Kind, Kind, Kind, Kind, Kind – das ist die Familie Mirza. Sie leben in 3 Zimmern, Küche, Bad. Nein, eigentlich nur in 2 Zimmern, Küche, Bad, denn in dem einen Zimmer sind die Wände voller Schimmel. Kein Wunder also, dass Familie Mirza eine neue Wohnung sucht, eine mit ein paar Zimmern mehr. Aber Wohnungssuche ist nicht mal im Roman einfach.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Gerstenberg Verlag, 2025
Seiten
144
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-8369-6312-1
Preis
16,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Autorin
Cornelia Franz studierte Germanistik und Amerikanistik. Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin arbeitete sie mehrere Jahre als Verlagslektorin. 1993 begann sie, Reiseführer, Romane für Erwachsene und vor allem Kinder- und Jugendbücher zu schreiben.

Illustratorin
Meike Töpperwien hat Design an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studiert. Seitdem arbeitet sie als freie Illustratorin und Grafikerin für verschiedene Verlage und Kulturinstitutionen. Sie lebt in Braunschweig, geht liebend gern ins Theater und ist eine überzeugte Wind-und-Wetter-Fahrradfahrerin.

Zum Buch:

Mama, Papa, Kind, Kind, Kind, Kind, Kind – das ist die Familie Mirza. Sie leben in 3 Zimmern, Küche, Bad. Nein, eigentlich nur in 2 Zimmern, Küche, Bad, denn in dem einen Zimmer sind die Wände voller Schimmel. Kein Wunder also, dass Familie Mirza eine neue Wohnung sucht, eine mit ein paar Zimmern mehr. Aber Wohnungssuche ist nicht mal im Roman einfach.

Cornelia Franz erzählt die Geschichte der Familie Mirza mit sehr viel Wärme aus der Sicht der Viertklässlerin Janan, die sich mit ihren vier Brüdern rumschlagen muss: der eine ein bisschen verfressen, der andere ein bisschen vorlaut, der dritte ein bisschen pedantisch – er träumt davon Polizist zu werden – und der vierte ein bisschen quengelig, er ist der Kleinste. Nachdem alle Bemühungen der Eltern nicht fruchten, nehmen die Kinder jetzt die Wohnungssuche selbst in die Hand. Sie hängen Zettel auf – und müssen erfahren, dass außer Spaßanrufen und einer schäbigen Wohnung mit 10.000 Euro Ablöse nichts passiert –, sie rufen Makler an – und sind chancenlos –, sie haben selbst bei der Sozialwohnung Pech, denn sie kommen zu spät zum Besichtigungstermin, weil Janan mit ihrem kleinen Bruder an der falschen Haltestelle aussteigt. Währenddessen geht das Leben weiter. Papa kocht in der Elbperle Matjes, Mama macht heimlich ihren Führerschein, die Nachbarn laden zum Pizzaessen ein, und beim großen Flohmarkt verdienen die Mirza-Kinder so viel Geld, dass sie ihrem Cousin im Irak die Bein-Prothese ermöglichen können: Er ist auf eine Landmine getreten.

Cornelia Franz gelingt es, die großen Themen von Klassismus, Rassismus und Migration sehr kindgerecht und unaufgeregt in diese heile Familienwelt einfließen zu lassen – und beschert den kleinen Lesern ab 8 Jahren ein Happy End: Das nennt man Glück. Ein Buch, das natürlich ganz wunderbar zum Jubiläum „100 Jahre Neues Frankfurt“ passt, denn auch damals ging es vor allem um die Wohnungsfrage. Wer möchte, kann Cornelia Franz im Rahmen von Open Books Kids am Buchmessesamstag lesen hören. Auch das nennt man Glück.

Ines Lauffer, Frankfurt a. M.