Zum Buch:
Im Durchschnitt liegt der Wasserbedarf eines erwachsenen Menschen bei etwa 1,5 Liter pro Tag. Und Wasser, eine überlebenswichtige Ressource, kann nicht ersetzt werden. Doch wenn man liest, dass der Anteil der Bevölkerung, dem der Zugang zu frischem Trinkwasser verwehrt ist, heutzutage weltweit bei schätzungsweise zwei Milliarden (sic!) liegt, dann sollte einem das schon zu denken geben.
Dennoch sind es, wie man womöglich denken mag, nicht in erster Linie nur Länder in Asien oder Zentralafrika, die sich seit jeher von Wassermangel bedroht sehen. Im Gegenteil: Infolge der anhaltenden Klimakatastrophe hat die Verknappung von Trinkwasser längst den europäischen Kontinent erreicht.
Die Anthropologin und Autorin Virginia Mendoza hat bereits als Kind lernen müssen, Wasser zu schätzen, wie man nur Dinge schätzen kann, die verloren gehen. Sie wuchs in der Hochebene von La Mancha auf, dessen Toponym „trockenes Land“ bedeutet und die als regenärmste Region Europas gilt. Ausgehend von den eigenen Kindheitserinnerungen beschreibt Mendoza in ihrem erhellenden Buch die Entstehungsgeschichte des modernen Menschen, die ohne Durst und die daraus resultierende Suche nach Wasser völlig anders verlaufen wäre. Um diese Behauptung zu untermauern, führt sie den Leser auf eine spektakuläre Reise, die in den trockenen Steppen Ostafrikas beginnt und uns vor Augen führt, dass es kein Handeln ohne Hoffnung gibt, dass wir jedoch auch so handeln müssen, wie es bei den gut ausgegangenen Ereignissen in unserer Geschichte immer gemacht worden ist: gemeinsam.
Axel Vits, Köln