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MACHEN MACHT MUT – Gegen die Gleichgültigkeit

Autor
Leonard, Cesy

MACHEN MACHT MUT – Gegen die Gleichgültigkeit

Beschreibung

Bin ich politisch? Hat nicht alles, was wir tun oder eben auch nicht tun, Auswirkungen auf andere und unsere Welt? Die Entwicklung eines solchen Blicks auf das eigene Handeln steht im Zentrum von Cesy Leonards Arbeit. Mit Aktionskunst gegen patriarchale Strukturen und mit konkreten Mut-Muskel-Workshops setzt sie sich für das Entdecken der eigenen Wirksamkeit und gelebte Demokratie ein, besonders in benachteiligten Teilen der Bevölkerung.

Einer der zehn Grundsätze ihres Engagements lautet: „Ich bin nicht allein – ich kann Banden bilden.“ Damit diese demokratiefördernden Banden sich an immer mehr Orten zusammentun und gemeinsam über sich hinauswachsen, sollte das hier empfohlene, gut recherchierte und für jeden lesbare Buch in möglichst viele Hände, vielleicht sogar als Inspiration in das eine oder andere Klassenzimmer gelangen.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Aufbau Verlag, 2025
Seiten
190
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-351-04267-7
Preis
20,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Cesy Leonard ist Aktionskünstlerin und Gründerin von Radikale Töchter. Bis 2019 war sie Teil des künstlerischen Teams des Zentrums für Politische Schönheit und entwickelte politische Multimedia-Interventionen, die internationale Aufmerksamkeit erregten. Ihr Fokus liegt auf dem politischen Empowerment durch Kunst. Mit Radikale Töchter schafft sie Räume, in denen politisches Handeln neu gedacht wird. An der Schnittstelle von Kunst, Design, Politik und Bildung setzt sie kreative Impulse für gesellschaftlichen Wandel. Ihr Ansatz verbindet ästhetische Strategien mit aktivistischen Methoden, um Menschen zu ermutigen, selbst politisch aktiv zu werden. Cesy Leonard ist Work-in-progress Feministin, Mutter von drei Kindern und lebt in Berlin. Ihre Arbeit steht für radikale Kreativität und die Kraft der Kunst, gesellschaftliche Veränderung anzustoßen.
(Verlagstext)

Zum Buch:

Nichts ist schlimmer, als nichts zu tun im Angesicht der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Rechtsruck und Kriegsgeschehen. Bin ich politisch? Hat nicht alles, was wir tun oder eben auch nicht tun, Auswirkungen auf andere und unsere Welt? Die Entwicklung eines solchen Blicks auf das eigene Handeln steht im Zentrum von Cesy Leonards Arbeit. „Wir empowern Menschen, radikal empathisch mit Aktionskunst ins politische Handeln zu kommen.“ Folgerichtig lautet der Untertitel ihres gerade frisch erschienenen Buches auch „Gegen die Gleichgültigkeit“. Genau das ist es, wofür sich die Aktionskünstlerin und Gründerin der Radikalen Töchter mit Aktionskunst und Mut-Muskel-Workshops in ungetrübter Kreativität einsetzt.

In ihrem Buch vermittelt die Autorin einerseits ihre Erfahrungen mit der aktiven Anleitung zur Selbstermächtigung marginalisierter Gruppen und macht andererseits Jeder und Jedem Lust darauf, ins Handeln zu kommen. Leonard beschreibt die tief verwurzelten Auswirkungen unserer patriarchalen Prägung, die systematische Auslassung innerhalb der Geschichtsschreibung von Errungenschaften und Veränderungen, die von Frauen erkämpft wurden und belegt die immer noch schleppend vorangehende Repräsentation von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund im Bundestag mit aktuellen Zahlen.

Eine weitere Beobachtung Cesy Leonards ist, dass Mut genauso ansteckend ist wie lähmende Resignation. Allerdings geht es aus ihrer Sicht nicht darum, mutig zu werden, sondern den eigenen Mut zu entdecken, der längst da und in jedem Menschen gleichermaßen angelegt ist. Sie erzählt von individuellen Geschichten, in denen Menschen über sich hinauswachsen, weil sie einen Weg aus der eigenen Ohnmacht gefunden haben. Hoffnung statt Frustration, Handlung statt Stillstand. Für viele Menschen gilt es laut der Autorin vor allem zu entdecken, dass Politik sich nicht auf abstrakte, ferne Regierungsstrukturen beschränkt, sondern am eigenen Küchentisch beginnt. Plakate entwerfen, Flyer verteilen oder die eigene Meinung im Rahmen eines Flashmobs sichtbar zu machen ist erst der Anfang. Der Mut-Muskel wächst mit jedem Einsatz, empowert andere, multipliziert die Energie der Teilnehmenden und stellt sich den Einschüchterungsversuchen der vermeintlich Mächtigen entgegen. Am Ende von Machen macht Mut formuliert Leonard ihre eigenen 10 Prinzipien für feministisch-demokratisches Engagement. Punkt 8 lautet: „Ich bin nicht allein – ich kann Banden bilden.“ Damit diese demokratiefördernden Banden sich an immer mehr Orten zusammentun und gemeinsam über sich hinaus wachsen , sollte das hier empfohlene, gut recherchierte und für jeden lesbare Buch in möglichst viele Hände, vielleicht sogar in die Klassenzimmer gelangen.

Larissa Siebicke, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt