Zum Buch:
Was soll ein Bär bloß machen, der sich, groß und stark wie er ist, vor dem Winterschlaf fürchtet? Und das Eichhörnchen, das unter Höhenangst leidet, oder der Biber, der so wasserscheu ist, dass andere Tiere ihn aus der Ferne mit einem Stinktier verwechseln? Sie tun sich mit dem Wildschwein zusammen, das nachts nicht wach sein mag und deshalb keine Freunde hat, und mit dem einsamen Fuchs, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Rudeltier zu sein. Eine schlaue Idee – klar, von wem sie stammt.
Ganz offensichtlich kann es helfen, sich von der Angst zu erzählen. Dass das so ist, kann man auch beim Anschauen der eindrücklichen, kräftigen Bilder nachvollziehen. Viel stärker als der Text gibt die Illustration rührende Details aus den Angstgeschichten der einzelnen Tiere preis. “Nun denn! Dagegen müssen wir etwas tun”, und: “Uns wird schon etwas einfallen”, diese lakonisch-pragmatischen Sätze werden zu einem Leitmotiv dieses schönen, ungewöhnlichen Bilderbuches, dem es so angenehm an “Niedlichkeit” mangelt. Auch wenn der Magen knurrt, die fünf Freunde halten zusammen und fressen einander nicht auf. Ein befreundetes Eichhörnchen ist halt kein Beutetier, und so kommt es, dass man gemeinsam auch ganz entspannt schlafen kann.
Claudia Biester, Autorenbuchhandlung Marx & Co, Frankfurt am Main