Zum Buch:
An einem dieser Tage, an denen einmal wieder alles öde und grau ist, an denen der Vater arbeitet, die Mutter in der Küche hantiert, die ältere Schwester mit ihren Freunden chattet – und alle bloß nicht gestört werden wollen, langweilt sich ein kleines Mädchen in seinem Zimmer und weiß nichts mit sich anzufangen – bis es plötzlich ein großes Stück roter Kreide findet.
Es packt die Kreide, überlegt kurz und zeichnet eine Tür an die Wand, die nur etwas höher ist als es selbst. Und dann – fasst sie sich ein Herz und öffnet diese Tür, und dahinter tun sich ungesehene Welten auf, in denen alles möglich ist: ein riesiger, dichter Wald voller Lampions, ein rotes Boot auf einem Fluss, der in eine Stadt führt mit Hunderten Türmen und Bögen und Kuppeln, ein roter Ballon, der durch die Wolken schwebt, vorbei an gewaltigen, eisernen Luftschiffen und Zeppelinen, und dann, plötzlich, ist da dieser lilafarbene, exotische Vogel, der gerettet werden muss, denn es kann gut sein, denkt sich das Mädchen, dass jemand anders irgendwo da draußen mit lilafarbener Kreide eine Tür gezeichnet hat, hinter der sich andere Abenteuer und andere Träume verbergen, und diese Tür muss gefunden werden.
Ein meisterhaft erzähltes Märchen, das völlig ohne Worte auskommt, an dessen Ende dem Betrachter, ganz gleich welchen Alters, das Herz aufgeht. Versprochen.
Axel Vits, der andere Buchladen, Köln