Zum Buch:
Hoch oben auf dem Ziegenberg lebt Lina mit ihren Eltern in einem Bauernhof. Sie weiß gar nicht, wie sie die langen Ferien überstehen soll, denn auf dem Berg ist sie das einzige Kind weit und breit. Langweilen wird sie sich ohne ihre Freunde aus der Schule drunten im Tal. Doch dann kommt alles ganz anders. Eine wunderbare Sommergeschichte voller Überraschungen.
Wenigstens kann Lina von ihrem Lieblingsfelsen aus hinunter nach Waldkirchen schauen. Trotzdem dauert es eine Ewigkeit, bis die erste Ferienwoche vorbei ist. Denn immer nur zum Beerenberg laufen, um Brombeeren zu pflücken, macht irgendwann auch keinen Spaß mehr. Als sie an einem Nachmittag auf Ihren Lieblingsfelsen traurig vor sich hin brütet, setzt sich ein kleiner blauer Vogel auf einen Ast der Eberesche ganz nah bei ihr hin. “Gestatten, mein Name ist Nino – Nino Pipandrelli!”, antwortet der Kleine ganz höflich, als Lina ihn fragt, wer er denn sei. Nicht, dass sie eine Antwort erwartet hätte. Bestimmt hat sie sich das nur eingebildet, denn seit wann können Vögel mit Menschen sprechen? Aber Nino aus dem jahrhundertealten Geschlecht der Pipandrelli – Nino kann! Er wird Linas bester Freund, weckt sie jeden Morgen und lässt sie auch mit den Tieren des elterlichen Hofes sprechen.
Als Nino eines schönen Sommermorgens vergisst, Lina zu wecken, findet sie ihn bei dem dicken Oskar, der tags zuvor mit seinen Eltern im Nachbarhof eingezogen ist. Lina wird nicht nur eifersüchtig und wütend und traurig, sie bekommt tatsächlich auch noch Bauchweh. Und als sie sich endlich überwindet, mit ihrem Paps zu sprechen – wer sitzt da fröhlich mit Linas Vater am Bergsee? Klar: Oskar. Das tut so weh, als hätte ein feuriger Bergteufel Lina in den Bauch geboxt. Und dieser Bergteufel jagt sie den ganzen Beerenberg hinauf. Sie bekommt Hunger und pflückt Beeren und ist so müde, dass sie abrutscht, mitten durch die Hecke, die ihre Arme zerkratzt, weiter und weiter, bis auf einen Felsvorsprung. Von dort kann sie ohne Hilfe nicht wieder fortkommen.
Wer Lina schließlich rettet und wie, wird nicht verraten. Nur so viel: Klaus Kordons Berg- und Sommergeschichte ist für Mädchen wie für Jungen ein tolles Leseabenteuer, an dessen Ende sich jeder wünscht, dass Linas Ferien noch ein bisschen länger gedauert hätten.
Susanne Rikl, München