Zur Autorin/Zum Autor:
Eine Sprache, die die Menschen nicht von oben herab, sondern von innen heraus beschreibt. Martin Lüdke, Die Zeit.
Am Schluss ist dem Herrgott die Schöpfung etwas aus der Hand geglitten, dachte Lotta, als sie die Schnabeltassen durch das Pflegeheim trug. Eher durch Zufall gerät Lotta, Mitte zwanzig, als Stationshelferin in ein Pflegeheim. Dort sorgt sie mit ihren Kollegen für alte Menschen, die zu krank oder zu verwirrt sind, um diesen Ort jemals aus eigener Kraft wieder zu verlassen. Der Tod ist allgegenwärtig und spaziert so zufällig über die Station, als müsste er sich überlegen, wen er diesmal mitnimmt. Annegret Held gelingt das Unglaubliche: ein höchst lebendiges Buch über das Leben und Sterben mitten unter uns, und ein leidenschaftliches Plädoyer für eine barmherzigere Sicht der Dinge, die alle Komik, alle Weisheit und allen Trost umschließt. Mit mitreißender Sprachkraft und voller Sympathie für ihre Figuren schildert sie die raue Wirklichkeit dieses vergessenen Ortes und nennt das Liebenswürdige und das Problematische, das Harmlose und das Bedrohliche beim Namen.