Zum Buch:
“Jauchzet! Frohlocket!” – Jubelnde Freude, tiefstes Leiden und darunter, wie ein Basso Continuo, eine immer spürbare Zuversicht: Johann Sebastian Bach hat mit seiner Musik der Welt ein großes Geschenk gemacht. In diesem ersten Roman über sein Leben, seine Werke und seine Zeit wird Bach noch einmal lebendig.
Opern und Kaffeehäuser, solcher Art öffentliche Vergnügungen gab es noch keine drei Jahrzehnte, als der junge Musicus Johann Sebastian Bach in Hamburg ihren Reizen erliegt. Doch dies nur für kurze Zeit und einer Frau wegen. Sein Streben wird ihn nicht in die galante Welt der Oper führen. Er findet einen anderen Weg als sein Zeitgenosse Händel, die Musik zu revolutionieren. Die wohltemperierte Instrumentenstimmung bleibt ein Leben lang die große Herausforderung, der er sich stellt. Von ihr begeistert, fragt sich Bach dennoch immer wieder: Vergewaltige ich die Natur, Gottes Schöpfung und die von ihm gegebenen Gesetze, wenn ich meinen überaus menschlichen Wunsch durchsetzen will, alle Tonarten auf einem Instrument spielen zu können?
Bach lebte für und durch die Musik und im Vertrauen auf Gott. Über sein Leben im Privaten ist wenig bekannt. Eines der wenigen überlieferten privaten Zeugnisse ist ein Brief vom 28. Oktober 1730 an seinen lebenslangen Schulfreund Georg Erdmann. Umso wunderbarer ist dieser Roman, den Jens Johler mit viel Feinsinn und Gespür und vor dem Hintergrund umfassender Recherchen geschrieben hat. (Wer mehr wissen will über Fiktion und Fakten, kann auf der Homepage des Autors www.jens-johler.de fündig werden.)
Der Autor nimmt uns mitten hinein in den Alltag dieses Mannes und mitten hinein in die damalige Welt. Er lässt uns teilhaben an dem aristokratischen Glanz, den Beschwernissen, Ungerechtigkeiten und den aufkommenden neuen Ideen des 18. Jahrhunderts, die die Aufklärung einläuteten. Ein Lesegenuss, der die vielen blinden Flecken im Leben des großen Komponisten mit lebendigen Bildern füllt.
Susanne Rikl, München