Zum Buch:
Wir befinden uns in einer x-beliebigen Großstadt der näheren Zukunft. Der Großteil der Bevölkerung ist zum Vegetarismus konvertiert und die letzten verbliebenen Fleischesser führen ein Leben in Scham und Schande.
Der Ich-Erzähler dieses Romans frönt nach wie vor der „Fleischeslust“ und bestellt unbedacht bei einer Firmenweihnachtsfeier eine Gänsekeule, worauf hin er von der entsetzten, da ausschließlich vegetarischen Kollegschaft derart in die Ecke gedrängt wird, dass er verspricht, von nun an ebenfalls dem Fleischverzehr abzuschwören.
Durch diesen Wandel gerät sein Leben jedoch vollständig aus den Fugen. Er wird immer blasser, magert ab, die Zähne fallen ihm aus. wegen seines Desinteresses an seiner Umwelt und zwischenmenschlichen Beziehungen wird er von seiner Frau verlassen. In seiner Verzweiflung sucht er Hilfe im Internet und gerät an Tom Tofu, der einen Blog mit Überlebenstipps für Vegetarier führt. Doch die Gier nach Fleisch ist zu groß und so zieht es unseren Protagonisten in das zwielichtigste Viertel der Stadt, zur letzten verbliebenen Currywurst-Bude.
Er macht Bekanntschaft mit Bert Brühwürfel, dem Vorsitzenden eines Karnivoren-Geheimbundes, und schließt sich dieser Untergrundbewegung an, um die Menschheit vor dem Vegetariertum zu retten. Viel zu spät bemerkt er, dass er in ein Komplott verwickelt ist, das auf einen tragischen Höhepunkt zusteuert.
Jakob Hein, selbst bekennender Mode-Vegetarier, gelingt mit diesem Roman eine sehr unterhaltsame, geistreich-satirische und auch kritische Überzeichnung von Trend-Neurotikern, Pseudo-Vegetariern und Menschen voller Vorurteile. Absolut lesenswert – egal auf welche Art Sie sich ernähren.
Silke Bexhöft, autorenbuchhandlung marx & co., Frankfurt