Zum Buch:
Es ist eine Beziehungsgeschichte , die aber nicht linear verläuft, sondern aus der Jetzt-Zeit auf die damalige zurückblickt und sie betrachtet mit dem Wissen von heute. Neben dem unglücklichen Paar Abel und Louise (Eloise und Abelard klingen an) gibt es andere Beziehungen, die mit den Protagonisten verflochten sind: Da ist die mutterlose Tochter, die sich nach einer liebevollen Mutter sehnt, der Ehemann, auf immer verbunden einer Frau, die ihn verlassen hat, das Mädchen, das von dem Jungen nebenan bezaubert ist, die Frau, die sich weigert, von einem Mann zu lassen, der sich nicht festlegen will. Was meinen wir, wenn wir über Liebe reden? Und warum sind gerade die, die besonders intensiv und bewusst leben und lieben, oft so selbstzerstörerisch? Doch nicht nur das Gefühlsleben ist Gegenstand, auch die Natur in Kanada wird beschrieben, so dass der deutsche Leser ein sehr genaues und schönes Bild gezeichnet bekommt. Auch wenn die Geschichte traurig bleibt, so ist sie doch (gerade) gefühlvoll und trotz der Tränen nicht rührselig, sondern aus einer Distanz herausgeschrieben, die die Figuren plastisch erscheinen lässt. Über Barbara Gowdy Die Autorin Barbara Gowdy wurde 1950 in Windsor, Ontario geboren. Nach dem Studium arbeitete sie einige Jahre in einem der angesehensten Literaturverlage Kanadas, anfangs als Assistentin, zuletzt als leitende Lektorin. 1979 verließ sie den Verlag, um sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren, arbeitete nebenher aber auch als Literaturkritikerin für Zeitungen und das Fernsehen. Heute lebt Barbara Gowdy in Toronto. Bekannt wurde sie “Seltsam wie die Liebe” und “Der weiße Knochen”. Martin Sölle, Der andere Buchladen, Köln