Ob ein Photo zur Ikone wird, hängt vom historischen Moment, von der Geistesgegenwart des Photographen und einer ganzen Reihe von Zufällen ab. Magnum-Photographen waren seit der Gründung der legendären Agentur 1947 weltweit an allen Brennpunkten des Geschehens. Ihre Aufnahmen entstanden meist unter schwierigsten Bedingungen, und erst auf ihren Kontaktbögen konnten sie erkennen, ob sie überhaupt etwas Brauchbares oder vielleicht sogar das eine, ultimative Bild „geschossen“ hatten. Kontaktbögen rekonstruieren die Geschichte solcher Ikonen: wie sie zustande kamen, was vorher und nachher geschah, ob es sich um einen Zufallstreffer handelte oder den entscheidenden Moment innerhalb eines Handlungsablaufs. Der ebenso gewichtige wie großartige Bildband, der aus den Archiven und Nachlässen der Photographen zusammengestellt wurde, veröffentlicht erstmals das intimste Arbeitsmaterial der Magnum-Photographen, von Capas D-Day-Aufnahmen bis heute. Dem Kontaktbogen ist jeweils das eine Photo, das dann um die Welt ging, gegenüber gestellt, in den meisten Fällen kommentiert vom Photographen selbst. Im digitalen Zeitalter sind Kontaktbögen obsolet geworden – ein Verlust an beweisbarer Authentizität, wie viele meinen. Auch in dieser Hinsicht ist das Buch ein unschätzbares historisches Dokument.
(Klappentext)