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Crazy Horse

Autor
Hein, Till

Crazy Horse

Untertitel
Launische Faulpelze, gefräßige Tänzer und schwangere Männchen: Die schillernde Welt der Seepferdchen
Beschreibung

Es gab sie schon vor mehr als zwölfeinhalb Millionen Jahren, und die ersten ihrer Art erblickten wahrscheinlich das Licht der Unterwasserwelt zwischen den nördlichen Küsten Australiens und den indonesischen Inseln. Obwohl sie zu den langsamsten Fischarten überhaupt gehören, müssen Kleingruppen von Seepferdchen riesige Strecken zurückgelegt und neue Gebiete besiedelt haben, unter anderem auch die Nordsee. Till Hein hat in spannenden Reportagen Faszinierendes, Wissenswertes und schier Unglaubliches über diese eleganten Tiere zusammengetragen.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
mareverlag, 2021
Seiten
240
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-86648-643-0
Preis
22,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Till Hein, 1969 geboren, studierte in Basel Geschichte, Germanistik und Russisch. Er war redaktioneller Mitarbeiter des SZ-Magazins und arbeitet seit 2002 im Journalistenbüro text-etage in Berlin. Als Wissenschaftsjournalist schreibt Hein u.a. für mare, Geo, Spiegel WISSEN, die FAS und die NZZ am Sonntag. Er ist ein großer Freund der Fische und porträtiert für mare seit gut zehn Jahren regelmäßig Flossentiere: vom Schleimaal über den Eishai bis hin zum Seepferdchen.

Zum Buch:

Es gab sie schon vor mehr als zwölfeinhalb Millionen Jahren, und die ersten ihrer Art erblickten wahrscheinlich das Licht der Unterwasserwelt zwischen den nördlichen Küsten Australiens und den indonesischen Inseln. Obwohl sie zu den langsamsten Fischarten überhaupt gehören, müssen Kleingruppen von Seepferdchen riesige Strecken zurückgelegt und neue Gebiete besiedelt haben, unter anderem auch die Nordsee. Till Hein hat in spannenden Reportagen Faszinierendes, Wissenswertes und schier Unglaubliches über diese eleganten Tiere zusammengetragen.

Linienseepferdchen, Dickbauchseepferdchen, Kurzkopf- und Tigerschwanzseepferdchen, tasmanische Zwergseepferdchen – schon die Namen verraten einiges über die Vielfalt ihrer Art. Doch wie sie leben, wozu sie in der Lage und wie sie gebaut sind, bietet schier unendliche Inspiration für Dichter, Hirn- und Roboterforscher, durchaus auch für Paartherapeuten.

Wussten Sie zum Beispiel, dass manche Seepferdchen zirpen, knurren oder trommeln, andere wiederum Töne erzeugen, die dem nervösen Fingerschnippen von Menschen ähnlich sind? Sowohl Männchen als auch Weibchen geben beim Balzen, Jagen und möglicherweise auch zur Orientierung Klickgeräusche von sich. Und das, obwohl das Hörvermögen dieser Fische vergleichsweise bescheiden ausfällt. Dafür ist ihr Sehsinn mit den unabhängig voneinander bewegbaren Chamäleonaugen und einem 360-Grad-Rundumblick hervorragend. Das erleichtert den langsamen Meeresbewohnern die Jagd nach Futter, ebenso wie die langgezogene Schnauze des Pferdekopfs, die im Wasser fast keinen Widerstand erzeugt. Seepferchen sind, wenn sie sich im richtigen Winkel nähern, für ihre Beute ähnlich schwer zu orten wie militärische Kampfflugzeuge im Radar.

Zu meinen schönsten Schnorchel-Erlebnissen gehört das Aufspüren eines männlichen, offensichtlich schwangeren Seepferdchens in der Bucht einer kroatischen Insel. Es mag sein, dass Till Heins Buch mich deshalb voll und ganz packt. Doch der Faszination, die von Seepferdchen ausgeht, kann sich kaum jemand entziehen. Und diese 20 Exkursionen in die Unter- und Überwasserwelt sind einfach ungeheuer unterhaltsam geschrieben.

Susanne Rikl, München