Zum Buch:
Für diese Rezension muss ich vorab zwei Dinge erwähnen. Zum einen: Ich sammle Atlanten. Und Karten. Und Globen. Zum anderen: Ich habe den letzten Film in 3-D gesehen, das war 19??. Und ich mogelte mich mit gerade mal 9 Jahren in ‘Der weiße Hai’ Teil 5. An der Kasse drückte einem der gelangweilte Verkäufer zusammen mit dem Billett und dem wenigen Wechselgeld eine billige Pappbrille in die Hand, von der man nicht genau wusste, ob man sie später trotzdem würde zurückgeben müssen. Sobald das Licht ausging, saß man gebannt im Stuhl und starrte auf die Leinwand, bereit für den ersten 3-D-Schocker. Was sie dann als erstes zeigten, waren ein paar Schilfrohrpflanzen, die so dermaßen verwackelt in den Raum hineinragten, dass man andauernd an der Brille herumfuchtelte, um halbwegs was zu sehen. Eine Lachnummer.
Heute ist das sicherlich anders. Ich habe mir von Leuten sagen lassen, dass Avatar auf 3-D als der absolute Hammer gewesen sein muss, und dass Peter Jackson seinen ‘Hobbit’ gerade auch in 3-D dreht.
Im Bertelsmann Verlag ist jetzt der erste 3-D-Atlas erschienen, der auf knapp 60 Seiten die Welt nicht nur von oben zeigt, sondern auch mal schräg von der Seite. Ob nun die Pyramiden von Gizeh oder Machu Picchu, der Mount McKinley oder die Alpen, man ist beim Gucken jedes Mal aufs Neue verblüfft, was so eine zweifarbige Pappbrille ausmacht. Das macht ziemlich viel Spaß. und der Betrachter gerät immer wieder in die Versuchung, hinter das Bild greifen zu wollen. Eine wirklich tolle Idee.
Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln