Zum Buch:
Madame Gauthier, die kränkelnde, pensionierte Mathematiklehrerin, möchte ihr Gewissen erleichtern. Sie schreibt einen Brief, um das schreckliche Geheimnis, das sie schon zu lange mit sich herumträgt, zu lüften. Ist der Inhalt des Briefes möglicherweise die Ursache für ihren vorzeitigen Tod? Vor zehn Jahren war sie nach Island gereist und dort auf eine Gruppe Franzosen getroffen, mit denen sie gemeinsam zu einer unbewohnten Insel aufbrach. Zwei Menschen fanden dort den Tod. Was war damals geschehen, als sie, im Nebel mehrere Wochen vom Festland abgeschlossen, ums Überleben kämpften?
Ist dieses Geheimnis auch Auslöser für die weiteren Morde in Paris? Rätselhafte Zeichnungen lassen Adamsberg und seine Truppe zunächst im Dunkeln tappen. Neue Hinweise erhalten Sie vom Direktor einer Geheimgesellschaft, deren Mitglieder bei ihren wöchentlichen Treffen die Welt der französischen Revolution wiedererstehen lassen. Die Sitzungen des Nationalkonvents werden in historischen Kostümen originalgetreu nachgestellt. Um eine Spur zu finden, tauchen auch Adamsberg und seine Truppe eine Zeit lang in Robespierres längst vergangene Welt ein.
Erst als Adamsberg entgegen aller Warnungen mit zwei seiner besten Leute nach Island aufbricht, um zu den „Wurzeln“ der Ereignisse zurückzukehren, kommt Bewegung in den Fall. Das Stochern im Nebel der Vergangenheit ist nicht ungefährlich. Zum Glück ist Retancourt dabei, seine allgewaltige Mitarbeiterin. Mit ihrer Hilfe kehren sie unversehrt zurück in die Zivilisation. Was die drei auf der verlassenen Insel allerdings entdeckt haben, verschlägt allen den Atem.
Fred Vargas ist eine Zauberin, ihr Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg zum Verlieben und seine skurrile Truppe, in der jeder über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt, ein Genuss. Überhaupt sind alle Figuren, Mensch wie Tier, von einer Besonderheit, die das Herz erwärmt. Die rätselhaft poetische Bildersprache, der sich Adamsberg häufig bedient, ist einmalig und lässt tief in die Geschehnisse versinken. Sollte jemand diese Autorin noch nicht kennen, so hat er wundervolle Lesestunden vor sich. Beneidenswert!
Brigitte Hort, Eitorf