Detail

Drucken

Long Bright River

Autor
Moore, Liz

Long Bright River

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
Beschreibung

In ihrer Kindheit sind sie sich so nah, dass die eine weiß, was die andere gleich sagen wird: zwei Schwestern, die eine still, fleißig, eher scheu, die andere beliebt, geht früh mit Jungs aus, trinkt. Beide wachsen nach dem Drogentod der Mutter bei ihrer Großmutter in Philadelphia auf und können gar nicht schnell genug auf eigenen Füßen stehen. Mickey macht eine Ausbildung zur Streifenpolizistin, das Geld reicht bei weitem nicht für ein Studium. Kacey geht anschaffen, ihr Geld reicht nie für den nötigen Nachschub an Drogen. Als die Geschichte beginnt, ist Mickey 32 und seit 13 Jahren im Dienst. In der Stadt ist ein Serienmörder unterwegs. Seine Zielgruppe: junge Prostituierte …
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
C.H.Beck Verlag, 2020
Seiten
414
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-406-74884-4
Preis
24,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Liz Moore, geboren 1983, hat zunächst als Musikerin in New York gearbeitet und anschließend begonnen Romane zu schreiben. «Long Bright River» ist ihr vierter Roman, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Liz Moore hat für ihre Romane u. a. den Rome Prize erhalten. Sie lebt mit ihrer Familie in Philadelphia.

Zum Buch:

In ihrer Kindheit sind sie sich so nah, dass die eine weiß, was die andere gleich sagen wird: zwei Schwestern, die eine still, fleißig, eher scheu, die andere beliebt, geht früh mit Jungs aus, trinkt. Beide wachsen nach dem Drogentod der Mutter bei ihrer Großmutter in Philadelphia auf und können gar nicht schnell genug auf eigenen Füßen stehen. Mickey macht eine Ausbildung zur Streifenpolizistin, das Geld reicht bei weitem nicht für ein Studium. Kacey geht anschaffen, ihr Geld reicht nie für den nötigen Nachschub an Drogen. Als die Geschichte beginnt, ist Mickey 32 und seit 13 Jahren im Dienst. In der Stadt ist ein Serienmörder unterwegs. Seine Zielgruppe: junge Prostituierte …

Fünf Jahre haben die Schwestern kein Wort mehr gewechselt. Aber Mickey hält auf jeder Streife im Stadtteil Kensington Ausschau nach Kacey. In letzter Zeit vergebens. Paula Mulroney, seit Schulzeiten Kaceys beste Freundin, die auch in der Ketamin-City anschaffen geht, ist Mickeys Anlaufstelle. Aber in diesem Fall weiß sie auch nicht, wo Kacey geblieben ist. Allerdings gibt sie Mickey den entscheidenden Tipp, als sich eine schwache Spur zum Täter auftut. Und ist wenig später tot.

Mickey wird vom Dienst suspendiert. Ist sie schuld an Paulas Tod? Auf wen kann sie sich noch verlassen? Hat es einer aus ihrer Familie, vielleicht sogar ihr Ex, ebenfalls ein Cop, auf sie abgesehen? Selbst ihrem alten Dienstpartner Truman traut sie nicht mehr über den Weg. Und plötzlich taucht aus dem Nichts der eigene Vater in ihrem Leben auf, das sie als alleinerziehende Mutter mit dem fünfjährigen Thomas führt.

Es ist diese unverwechselbare, raue und authentische Stimme von Mickey, der man von der ersten Seite an verfällt. Ihr nüchterner Blick auf die Familiengeschichte, den Drogentod der Mutter, das unerträgliche Leben bei der Großmutter, die krasse Sorge um die kleine Schwester, als auch die den Drogen verfällt, die Schilderungen der Stadt, in der sie aufgewachsen ist, des Drogenmilieus. Und dann die vielen blinden Stellen in ihren Erinnerungen, die fast mehr Spannung schüren als die Frage nach der Identität des Serienmörders. Großartig komponiert, viel mehr als ein Kriminalroman, gleichzeitig Familiengeschichte und kritisches Gesellschaftsporträt, ein Buch mit echtem Suchtpotenzial.

Susanne Rikl, München