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King kommt noch

Autor
Karimé, Andrea

King kommt noch

Untertitel
Illustrationen: Jens Rassmus. Ab 6 Jahre
Beschreibung

Wie schön es plötzlich ist im Zimmer, als die Mutter sagt: “King kommt noch!“ Da wird dem Jungen ganz leicht ums Herz, und er muss ein bisschen herumsausen und bellen wie King. King wird den Weg über die Berge und das Meer in das neue Land finden, in dem der Junge mit seiner Familie seit drei Tagen lebt, so beginnt diese Geschichte. Andrea Karimé erzählt sie mit einfachen Worten, und genau deshalb gibt es zwischen den Zeilen viel zu lesen: Trauriges und Schönes, Vertrautes und Fremdes, ein ganzes Kinderherz voller Erlebnisse und Sehnsüchte.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Peter Hammer Verlag, 2017
Seiten
48
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-7795-0568-6
Preis
12,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Andrea Karimé, 1963 deutsch-libanesisch in Kassel geboren, studierte Musik- und Kunsterziehung und schreibt und dichtet heute in Köln. Sie unterrichtet in einer Schule in Leverkusen und ist außerdem als Erzählerin von Geschichten, die sie sich am liebsten gemeinsam mit Kindern ausdenkt, tätig.

Zum Buch:

Wie schön es plötzlich ist im Zimmer, als die Mutter sagt: “King kommt noch!“ Da wird dem Jungen ganz leicht ums Herz, und er muss ein bisschen herumsausen und bellen wie King. King wird den Weg über die Berge und das Meer in das neue Land finden, in dem der Junge mit seiner Familie seit drei Tagen lebt, so beginnt diese Geschichte. Andrea Karimé erzählt sie mit einfachen Worten, und genau deshalb gibt es zwischen den Zeilen viel zu lesen: Trauriges und Schönes, Vertrautes und Fremdes, ein ganzes Kinderherz voller Erlebnisse und Sehnsüchte.

King ist nur ein Hund. Natürlich konnte er nicht mitkommen, als die Familie die eigene Wohnung im Heimatland verlassen hat und über Berge und Meer in die Zukunft gereist ist. Aber King ist viel mehr als nur ein Hund. King ist der beste Freund des Jungen. In der Geschichte steht er für alles, was der Junge, was seine Eltern und das Baby in der Heimat zurückgelassen haben: das Vertraute, die Geborgenheit, das sich heimisch Fühlen. In dem neuen Land kann der Junge nicht mehr lesen, Mama aber auch nicht! In dem neuen Land gibt es immer drei Straßen: eine für Autos und zwei am Rand für Kinder, Hunde und Menschen. In dem neuen Land füllen die Menschen Hundekacke in eine Tüte! Was sie damit wohl machen? Das muss der Junge unbedingt herausfinden! Vieles davon erzählt der Junge seinem besten Freund durch das Windtelefon. Er gibt ihm auch Tipps, wie er sicher zum Meer und mit den Booten in das neue Land kommt. Hinter den guten Ratschlägen verbirgt sich die Geschichte seiner Flucht: Da kommen sie zum Vorschein, die gefährlichen Männer mit Waffen in den Bergen und die anderen an den Booten mit Geldscheinen in den Hosentaschen und Narben im Gesicht. Es schleichen sich auch Geschichten aus dem neuen Land ein: die vom Schnee, der schon in der Heimat den Krieg leise gemacht hat; die von dem Mann mit dem Springbrunnenzopf und die von der Frau mit dem blauen Licht.

Und deshalb ist es tatsächlich wahr, was die Mutter am Anfang der Geschichte sagt. Denn auch in dem neuen Land kann der Junge wieder Neues entdecken, Freunde finden, heimisch werden. Das spricht auch aus den Bildern. Ein sehr schönes Buch zum Miterleben und Mitfühlen, wie es so ist, irgendwo ganz fremd zu sein. Und dann doch anzukommen.

Susanne Rikl, München