Zum Buch:
Ab ans Meer, oder gelber Linienbus auf Abwegen? Es gibt Tage, da rüttelt das Leben kräftig an den eigenen Grundfesten. Solch einen Tag erlebt auch Anton. Im Grunde hat er seinen Traumberuf gefunden, ist gerne Busfahrer. Aber an diesem Tage scheint ihm alles über den Kopf zu wachsen. In der Regel grüßen die Schulkinder freundlich, und daran hat Anton einen wesentlichen Anteil. Darauf ist er stolz. Doch an diesem Tag ist Ferdinand, einer der pubertierenden Schüler, schon beim Einsteigen in den Bus mürrisch. Zu allem Überfluss meldet sich sein Chef über Funk und ordert ihn nach Ende der Dienstfahrt zu einem Gespräch. Das verheißt nichts Gutes.
Wie aber soll Anton auf den verrückten, wenn auch verständlichen Wunsch Carlas reagieren? Die krebskranke Mutter einer kleinen Tochter möchte unbedingt noch einmal in ihren Heimatort ans Meer. Italien! So gar nicht seine Route! Anton ist eine Seele von Mensch, doch stets korrekt. Ausgerechnet er soll Regeln überschreiten? Während er seine geliebten Butterbrezeln kaut, denkt er nach. Ohne diese, seine Wohlfühl-Nahrung, geht sowieso nichts. Ein Sammelsurium von Gedanken und Argumenten schwirren ihm durch den Kopf. Doris, seine Nachbarin, in die er sich bis über beide Ohren verliebt hat, spielt dabei keine unwesentliche Rolle.
Und dann ist es soweit: Anton setzt sich über alle Vernunft hinweg und steuert den Bus nach Italien. Um Carla ihren letzten Wunsch zu erfüllen? Um Doris zu imponieren? Um seiner kontrollsüchtigen Mutter ein Schnippchen zu schlagen? Oder nur, um einfach einmal etwas Ungewöhnliches zu tun? Auf jeden Fall ist es eine ungewöhnliche Truppe, die sich da auf den gemeinsamen Weg nach Italien macht. Der mürrische Ferdinand mit seiner kleinen Schwester, Eva, die Emo-Gruftie-Frau mit den schwarz gefärbten Haaren, die demente Frau Prenosil und natürlich Carla mit ihrer kleinen Tochter. Jede Menge Aufregungen und Hindernisse erwarten die buntgemischte Reisetruppe auf ihrer Fahrt, unter anderem auch die Polizei. Für die ist das ein klarer Fall von Entführung. Werden Anton und die anderen ihr Ziel erreichen?
Eine herzerwärmende Geschichte nicht nur für Erwachsene. Am Ende bleibt ein gutes Gefühl, und vielleicht fließen auch ein paar Tränen …
Brigitte Hort, Eitorf