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Pearl Harbor

Autor
Melber, Takuma

Pearl Harbor

Untertitel
Japans Angriff und der Kriegseintritt der USA
Beschreibung

Auf den vom japanischen Kriegsministerium minutiös geplanten Überraschungsangriff auf den Flottenstützpunkt Pearl Harbor erfolgte bekanntlich das Eintreten der Amerikaner in den Zweiten Weltkrieg. Doch weder bedarf es seichter Hollywoodschnulzen noch halbgarer Verschwörungstheorien, um darzulegen, dass dieser Angriff so überraschend nicht gekommen sein kann. Oder anders gesagt: Man hätte besser, also vorbereiteter darauf reagieren und Menschenleben retten können. Takuma Melber erklärt, warum.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag C.H. Beck, 2016
Seiten
223
Format
Taschenbuch
ISBN/EAN
978-3-406-69818-7
Preis
16,95 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Takuma Melber promovierte zur japanischen Besatzungspolitik in Südostasien. Er ist Träger des Wilhelm-Deist-Preises für Militärgeschichte und war Fachberater für eine ZDF-Dokumentation zum Pazifikkrieg.

Zum Buch:

Am frühen Morgen war der Anwalt Ray Buduick mit seinem Motorflugzeug von Oahu gestartet, um seinem 17-jährigen Sohn Martin die Insel von oben zu zeigen. Vollkommen unerwartet kreuzten einige Flugzeuge ihren Flug. Auf den Maschinen war jeweils eine rote Sonne zu erkennen. Es handelte sich um japanische „Zeros“, die ohne Vorwarnung das Feuer eröffneten.

Heute weiß man, dass der Angriff auf Pearl Harbor am Morgen des 7. Dezember 1941 wenn nicht verhindert, so doch zumindest beträchtlich erschwert hätte werden können, sodass sich die Zahl von über 2400 getöteten US-Amerikanischen Marinesoldaten und Zivilisten um ein Vielfaches vermindert hätte. Ganz sicher wären die Streitkräfte besservorbereitet gewesen.

In der Nacht auf den 7.Dezember meldeten gleich zwei Minensuchboote, die nur wenige Seemeilen südlich der Hafeneinfahrt von Pearl Harbor patrouillierten, eine verdächtige Entdeckung: Das Periskop eines feindlichen U-Bootes. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte die Kommandoleitung gewarnt sein müssen, doch hielt man dort die Sichtung für eine Falschmeldung, ebenso wie die Tatsache, dass ein Patrouillenflugzeug ein weiteres U-Boot entdeckt und sogar versenkt hatte. Weit schlimmer jedoch wog das Versäumnis, die Meldung über eine riesige, sich nähernde Fugzeugflotte zu prüfen, die an die Radarleitstelle des Armeehauptquartiers im Süden der Insel Oahu erstattet wurde, doch zu diesem Zeitpunkt befand sich das gesamte Personal beim Frühstück, bis auf einen jungen, unerfahrenen Funker, der davon ausging, es müsse sich um eigene Flugzeuge bei einer Übung handeln.

Auf dem wichtigsten Militärstützpunkt der USA im Pazifik waren aus Furcht vor Sabotageakten die Flugzeuge dicht nebeneinander auf dem Rollfeld geparkt und wurden somit zum leichten Ziel für die jetzt aus dem Himmel stürzenden japanischen Jäger. Sogleich ging ein tödlicher Bombenhagel auf die an den Kais ankernden Schiffe hernieder, die sich bedrohlich zur Seite neigten und teilweise in weniger als zwanzig Minuten mit hunderten Matrosen kenterten. Die Pazifikflotte der USA war innerhalb kürzester Zeit zum größten Teil zerstört. Dann erfolgte die zweite Angriffswelle und deckte das Rollfeld und die Hangars des Hauptflughafen Hickam Field mit Bomben ein.

Der ohne offizielle Kriegserklärung gestartete Angriff auf Pearl Harbor und der daraufhin erfolgte Eintritt der Amerikaner gilt als Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg.

Takuma Melber erläutert in seiner überaus interessanten, faktenreichen und darüber hinaus brillant erzählten Studie die genauen Hintergründe dieses entscheidenden Moments der Geschichte, der womöglich hätte verhindert werden können.

Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln